Skip to main content Skip to page footer

Gedichte von Mitgliedern

Gebet an das neue Jahr

 

Lasst uns stark und einig sein,

lasst uns das Glas darauf erheben,

dass alle Menschen, ob groß, ob klein,

dass neue Jahr erleben.

 

Gib uns die Kraft nicht zu verzagen …

auf das der Mut uns bindet.

Das alte Jahr werden wir verjagen …

dass zurück es niemals findet.

 

Nicht nur auf Hoffnung woll′n wir bauen,

Wachsamkeit ist ein Gebot.

Kommt! Lasst uns jetzt nach vorne schauen,

denn hinten lauert nur der Tod.

 

Zu guter Letzt, ein Toast, ein kleiner …

auf all die lieben Leut,

die soviel Kraft fürs Leben spenden,

Ihr Freunde – seid die Besten heut!

 

©Andreas Möckel

 

Das Joch

Es will nieder mich zwingen,

am Nacken stark packen,

mit eisernen Reifen versteifen

Gebein, Fleisch und Geist.

 

Vom Kopf droht große Not,

dringt tiefer in die Glieder,

lässt Lebenslichter flimmern

und schafft, dass Kraft erschlafft.

 

Doch tumber Wut trotzt unser Mut,

Todes Dräuen bannt holde Hoffnung,

Lähmung löst leicht ein Tanz,

fast ganz befreit uns die Liebe.

Patrick Garber

Gedichte im Netz gefunden

Herr Parkinson

Manch üblen Zeitgenossen lernt

der Mensch im Leben kennen,

als ganz besonders übel wär'

Herr Parkinson zu nennen.

Ich hab den Kerl noch nie gemocht,

doch scheint er mich zu lieben,

obwohl ich ihn zum Teufel wünsch',

ist er mir treu geblieben.

 

Schließ' ich die Tür von innen ab,

dann kommt er durch die Wände,

er sperrt den Rachen auf und schreit;

„Ich brauch Medikamente!"

Schluck' ich die Pillen dann für ihn,

verspricht er mir zu gehen,

er schleicht hinaus,

doch draußen bleibt er vor der Türe stehen.

 

Herr Parkinson steht überall,

wohin ich mich auch wende;

noch wehr' ich mich, doch irgendwann

fall' ich ihm in die Hände.

Dies jedoch versprech' ich ihm,

ihm und seiner Meute:

Irgendwann wird auch er

eines Stärkeren Beute!

 

Bernhard Mößner

Mein Parkinson

Martha Herrmann, ehrenamtlich in der Mach-Mit-Gruppe und im Helferkreis der katholischen Seelsorge tätig, hat das folgende Gedicht von Ihrem 70-jährigen Cousin Johann, der selbst an Parkinson erkrankt ist:

Es klingt schon fast wie blanker Hohn,

wie ich Dich nenn: Du - mein Sohn!

Doch ich gesteh', ein Teil von Dir

gehört seit langem schon zu mir.

Ich kenn' Dich viele Jahre schon,

mein lieber Sohn, mein Parkinson !

Ich leb' mit Dir im gleichen Haus

und nehm' Dich mit, geh ich mal aus.

Man kann uns beide nicht mel1r trennen,

ich lernte Dich im Urlaub kennen.

 

Wie hat mich's damals aufgerüttelt,

als du mir sanft die Hand geschüttelt.

Ich spürte gleich, das war für beide

kein Treffen so aus reiner Freude.

Auch heut noch sehn' ich mich vergebens,

nach jener Phase meines Lebens,

als ich Dich nur vom Hören kannte,

den Namen nur mit Schaudern nannte

und niemals wäre drauf gekommen,

dass Du von mir Besitz genommen.

 

Du hast Dich schnell für mich entschieden,

hast nicht gefragt, ob ich zufrieden,

ja, ob ich nicht vielleicht am End'

Dich gar von Herzen hassen könnt.

Nein, Du hast nie gefragt, mein Sohn,

ein grausam 'Sohn‘· mein Parkinson!

Bist lautlos bei mir eingedrungen,

hast mir die Krankheit aufgezwungen,

mein Leben völlig umgedreht.

Gibt kein Zurück - es ist zu spät!!

 

Am frühen Morgen schon erleb' ich,

wie sich mein Körper sträubt vergeblich.

Ganz steif und schmerzhaft sind die Glieder,

mit allen Fasern zieht's mich nieder

und dauert auch noch lange Zeit,

bis meine Beine marschbereit.

Der Schritt wird kürzer, kann man seh'n,

es ist ein Trippeln, nicht mehr geh'n.

Und auch mit meinem Gleichgewicht

stimmt schon am Morgen etwas nicht.

 

Den Tagesrhythmus Du bestimmst,

so wie Du die Tabletten nimmst

und wehe, wenn ich mal versäume,

die Zeit verschlafe oder träume,

dann rufst Du barsch mit kaltem Blick,

mich in die Gegenwart zurück.

 

Es ist nicht einfach zu versteh'n,

warum kann ich nicht aufrecht geh'n?

Warum fällt mir das Leben schwer,

warum schaut mein Gesicht oft leer?

Warum bin ich jetzt oft allein

und will doch gar nicht einsam sein?

Warum nur spreche ich so leise,

was ängstigt mich die Urlaubsreise?

 

Die Antwort liegt in Dir, mein Sohn.

Und auch die Schuld, Du Parkinson.

Zuerst wollt' ich es gar nicht glauben;

Du willst mir die Gesundheit rauben?

Du weißt, man kann die Krankheit hemmen

und sie in vielen Fällen dämmen,

doch eine Heilung gibt es nicht

Was hast Du da nur angericht‘?

 

An mir liegt's jetzt, ich muss mich fügen,

drum will ich Dich nicht länger rügen,

will auch mein Leiden still ertragen

und mich trotz allem nicht beklagen.

Wenn Du die Meinen nur verschonst

und ihnen Müh' und Sorge lohnst,

dann werd' ich mit Dir fertig schon,

mein Schicksal, Du - mein Parkinson.

 

Otto Edeling, Dez. 2002

EIN FREUND FÜRS LEBEN-James Parki

Ich hab nen Freund mir Namen James
was spielt der bloß mit mir für "games"
Ich hab gehofft er bleibt mir ferm,
doch nein er hat mich viel zu gern !
Der Gute möcht jetzt doch verweilen
und will sein LEBEN mit mir teilen !
Aus der Beziehung kein entkommen
so viele Träume sind zerronnen !
Trotzdem kann ich schon wieder lachen
man muß das Beste daraus machen!!
Es gibt die Medis, Pillen Sport
auch Yoga an einem stillen Ort.
Denn gäbs dies nicht, das wäre arg
sonst wär ich heut nicht mehr so stark !
Man muß der Medizin vertrauen,
mit Zuversicht in die Zukunft schauen.
Bin Optimist, das war ich immer,
drum bleib ich nicht in meinem Zimmer.
Hab Kontakt mit aller Welt-
so gut ists noch um mich bestellt!
Drum genieß ich es solang ich kann,
bin traurig auch so dann und wann.
Es hätte schlimmer kommen können.
Freunde bin immer noch im Rennen !
Versuch es positiv zu sehen
das Leben ist doch wunderschön ! ! ! !
Viktoria 2010
 

Hallo Parkinson

Nicht eingeladen. trotzdem da
Etwas dreist bist Du ja
Hast dich einfach bei mir breit gemacht
Mir Schmerz und Kummer mitgebracht
Versuchst, meine Bewegungen zu lenken
Mein Leben ganz schön einzuschränken
In den Griff wirst du mich nicht bekommen,
Das hab ich mir fest vorgenommen
Manchmal gewinnst du Überhand
Das raubt mir dann fast den Verstand
Doch ich setz mich zur Wehr, ich lass es nicht zu
Und wer dann verliert, das bist meistens du
Meist beherrsche ich Dich, dann geht es mir gut
Und so soll es bleiben, ich hab ganz viel Mut
Noch genieße ich das Leben, auch mit dir im Nacken
Doch auch wenn mal anders wird, ich werde es packen


Conny. B